25. Juli 2020
Ausflug der Woche: Auf dem Silvaner-Erlebnisweg in Obereisenheim
Aus: »Weinfranken« von Nicole Dietrich und Antje Schmelke-Sachs
Ein mittelschwerer Rundwanderweg durch die Weinberge der Weinlagen Höll (Obereisenheim) und Sonnenberg (Untereisenheim). Im Zeichen des Silvaners steht diese Wanderung, mit dem sich auch zahlreiche Infotafeln befassen, die sich entlang des Weges befinden. Ganz nebenbei eröffnen sich wunderbare Ausblicke ins Maintal.
Strecke: Obereisenheim – Untereisenheim– Obereisenheim Länge: 7,5 km (Rundtour) Höhenunterschied: ca. 130 m Markierungen: an den Wegweisern Hinweisschild örtliche Wege: Silvaner Erlebnisweg Eisenheim, nicht durchgängig Einstiegspunkt: Start am Parkplatz An der Mainaue neben der Fähre; schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite ist die Bushaltestelle Anreise mit dem Auto: Direkt neben der Fähre befindet sich ein kleiner Parkplatz, etwa 50 m weiter ein etwas größerer, beide liegen an der Straße An der Mainaue. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Buslinie 8105 ab Würzburg; Mai–Okt: Mainschleifen-Shuttle Linie 105 ab Volkach Wanderkarte: Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung: Fränkisches Weinland, UK 50-7, 1:50.000; Wandern und Radfahren an der Mainschleife, 1:20.000 (erhältlich in der Tourist-Information Volkacher Mainschleife, Rathaus, 97332 Volkach) Wegbeschaffenheit: befestigte Betonwege, Schotterwege, Feldwege Schwierigkeitsgrad: mittel, viele betonierte Wege, ebenso unebene Wege und einige Steigungen
Familientauglichkeit: Nicht für Kinderwagen geeignet, da die Tour teilweise Steigungen und Schotterwege beinhaltet. Ältere Kinder können aber gut mitlaufen. In Obereisenheim befindet sich an der Strecke ein neu angelegter Spielplatz. Am Ende der Tour kann im Main gebadet oder geplanscht werden (Bitte hierbei auf die Sicherheit achten! Der Main hat eine ausgebaggerte Fahrrinne, hier geht es in die Tiefe! Außerdem wird oftmals die Strömung unterschätzt. Bitte auch beachten, dass in der Nähe der Fähre aus Sicherheitsgründen das Baden untersagt ist!) Wetter: Die Tour ist besonders schön im April während der Blüte der Weinbergstulpen (s. auch S. 36) und im Spätsommer während der Weinlese. Vor allem im Herbst können bei feuchtem Wetter die Wege durch das Befahren von landwirtschaftlichen Fahrzeugen verschmutzt sein. Übernachtungstipps: Es gibt einen Wohnmobilstellplatz direkt am Main, der ausreichend Platz bietet. Im Ort Obereisenheim stehen zwei Gasthäuser, sowie einige Ferienwohnungen zur Verfügung. Allerdings kann es ohne vorherige Reservierung schwierig sein, eine Unterkunft zu bekommen, da gerade im Frühjahr und Herbst, wenn die Heckenwirtschaften geöffnet haben, viele Touristen den Ort besuchen. In Untereisenheim, nur zwei Kilometer entfernt, gibt es ebenfalls einige Übernachtungsmöglichkeiten. Eine Übersicht über alle Unterkünfte in beiden Orten gibt es auf der Website der Gemeinde: www.eisenheim.de
Hier geht’s lang Startpunkt der Tour ist die Mainfähre. Sie ist in Sichtweite sowohl zur Bushaltestelle als auch zum Parkplatz, die Rundwanderung führt auch wieder zu ihr zurück. Gegenüber der Mainfähre geht es durch die Hirtengasse ein Stück steil bergauf bis zum Marktplatz, von dort führt die Bergstraße weiter nach oben und durch den Ort bis zum Spielplatz; ab hier geht es dann auf dem Hertleinsbergweg in die Weinberge. Nach einem Stück bergauf durch die Weinberge erreicht man einen Aussichtspunkt, wo sich ein Tisch und Bänke befinden. Hier steht ein Wanderwegweiser, der allerdings etwas verwirrend sein kann, da sich an dieser Stelle mehrere Routen treffen. Von diesem Punkt aus führt jedenfalls ein kurzes Stück Schotterweg bergab; ab der ersten Abzweigung geht es auf einem Betonweg rechts weiter. Die Route weist nun immer geradeaus durch die Weinberge bis kurz vor Untereisenheim. Vor Erreichen des Ortes biegt der Weg nach rechts ab und führt ein Stück bergauf, ab hier geht es eine ganze Weile immer am Wald entlang. Zunächst wieder Richtung Obereisenheim, dann ab der Waldspitze in nördlicher Richtung. An der Infotafel zum Silvaner-Erlebnisweg führt die Route im rechten Winkel weg vom Wald über einen unbefestigten Feldweg, dann erneut auf einen Betonweg. Dieser schlängelt sich zunächst ein Stück bergab. Unten angelangt muss eine Ortsverbindungsstraße überquert werden, bevor es auf der anderen Seite wieder steil bergauf geht. Oben angekommen wendet sich der Weg wieder nach rechts und führt wieder etwa einen Kilometer durch die Weinberge, bevor er eine Biegung nach rechts macht. Von hier aus geht es nur noch bergab, über Betonwege durch die Weinberge und dann noch ein Stück durch den Ort, bis zurück zum Ausgangspunkt.
Mein persönlicher Tipp – Blauer Silvaner Silvaner gibt es natürlich in jedem der Obereisenheimer Weingüter. Manche bieten aber eine Besonderheit an: Blauen Silvaner. Von dieser seltenen Sorte sind nur etwa 20 Hektar bestockte Rebfläche in Franken vermerkt, im Rest Deutschlands findet man sie fast gar nicht. Der Geschmack, der an gelbe Früchte erinnert, ist etwas kräftiger als beim Grünen Silvaner. Die Herkunft der Sorte ist nicht ganz eindeutig, aber ob er nun eine Mutation ist oder sich als eigenständige Rebsorte entwickelt hat, es lohnt sich, ihn zu probieren. Er eignet sich dabei gleichermaßen als Begleiter zum Essen wie zum Schöppeln am Abend.
Text: Nicole Dietrich
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