28. Juni 2020
Ausflug der Woche: Radtour mit Ausblick auf »Prächtige Felsen, wildromantische Burgen und ein Märchenschloss«
Aus: »Radeln an Flüssen in Baden-Württemberg«
Heute stellen wir Ihnen wieder einen Ausflug der Woche vor: mit dem Rad geht es durch das Tal der Jungen Donau von Tuttlingen nach Sigmaringen.
Grandiose Ausblicke und abwechslungsreiche Eindrücke – zu Recht zählt die Tour im Donautal entlang der Jungen Donau zu den beliebten Klassikern. Bei Fridingen werden wir Augenzeugen, wie die Donau versinkt. Wir laufen »übers Wasser«. Und dann wird das Tal so eng, dass Radler, Wanderer und Kanuten unter sich bleiben und in aller Ruhe die imposanten weißen Felsen und Felskanten bestaunen können. Auch ein Aus- oder Einstieg unterwegs ist gut möglich, da sich an der Strecke mehrere Bahnhalte befinden.
Die Strecke: Tuttlingen – Mühlheim – Fridingen – Beuron – Thiergarten– Inzigkofen – Sigmaringen Länge: 55 km Markierung: Grün-gelb-blau gemustertes Schild »Deutsche Donau«, gut beschildert Einstiegspunkt: Tuttlingen Donaustadion (vom Bhf. aus links über Bahnhofstr. und Königsstr. in ca. 10 Min. zu erreichen) Anreise mit ÖPNV: Mit der Bahn bis Bhf. Tuttlingen; Radexpress »Naturpark Obere Donau« pendelt von Anfang Mai bis Mitte Oktober samstags, sonntags und feiertags zwischen Tuttlingen und Sigmaringen – Möglichkeit zur kostenlosen Fahrradmitnahme Rückfahrt mit ÖPNV: Ab Bhf. Sigmaringen entweder mit Radexpress zurück zum Ausgangspunkt oder mit Bahn Richtung Ulm oder Singen Wetter: Da die Strecke vorwiegend befestigt ist, kann sie auch nach längeren Regenschauern gut gefahren werden; wechselnd schattige und sonnige Abschnitte, also an Sonnenschutz denken; an schönen Wochenenden mitunter viel Betrieb Schwierigkeitsgrad: Leicht; überwiegend asphaltiert; kaum abschüssig, wenige überschaubare Anstiege Für Familien: Gut geeignet für selbstradelnde Kinder ab etwa 10 Jahren, eine gewisse Fitness vorausgesetzt; Strecke prinzipiell auch anhängertauglich; weitgehend autofrei, lediglich kurze Abschnitte auf relativ ruhigen Straßen; viele Einkehr- und Rastmöglichkeiten; Bademöglichkeiten am Etappenstart Tuttlingen, in einigen Orten unterwegs und am Ende in Sigmaringen; unterwegs kann man sich auch mit dem Kanu auf die Donau begeben; in Sigmaringen locken mehrere Eisdielen Übernachtung: Zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten am Start, in fast allen Ortschaften unterwegs und am Ziel der Tour Hilfreiche Internetadressen: www.deutsche-donau.de, www.die-junge-donau.de
Hier geht’s lang Wir starten am Donaustadion in Tuttlingen, das direkt an der Donau und bereits am Radweg in Richtung Nendingen liegt. Auf asphaltiertem Wirtschaftsweg geht es am Wasser entlang flussabwärts. Nachdem wir nach dem Kreisverkehr auf der Rußbergstraße den Bahnübergang überquert haben, fahren wir nach rechts und radeln an den Bahngleisen entlang. Bald kommt auch schon Nendingen in Sicht, das idyllisch im Tal am rechten Ufer liegt. Vor Nendingen unterqueren wir die Bahngleise, und kurz nachdem wir nach rechts auf der Industriestraße die ersten Häuser passiert haben, biegen wir links ab in die Sattlerstraße. Wir überqueren die Bräunisbergstraße und verlassen auf der Austraße Nendingen wieder.
An Nendingens Ortsmitte, die rechts liegt, geht es vorbei und weiter Richtung Stetten. Wir gelangen zu einer kleinen Brücke und fahren in Mühlheim die Bachstraße entlang bergauf. Nach Queren der Bahnlinie geht es nach rechts auf den Griesweg. Wenig später gelangen wir durch ein Wohngebiet nach Mühlheim-Altstadt. Dort legen wir an der Galluskirche einen Zwischenstopp ein, und wer will, schaut sich die zum Teil aus dem 10. Jahrhundert stammende Kirche an, die sehr hübsch auf einer leichten Anhöhe neben dem Friedhof mit Gebeinehaus liegt.
Nun folgt ein sehr sehenswerter Abschnitt, auf dem sich der Radler beim Anblick der urwüchsigen Flusslandschaft mit abgestorbenen Baumstümpfen, dicht mit Gras bewachsenen Inseln und bizarr aus dem Wasser ragenden Baumkronen an das Amazonasgebiet erinnert fühlen kann. Das Tal wird enger, die markanten Donautalfelsen rücken näher und erheben sich majestätisch links vor uns. Wir passieren ein Wegkreuz und kommen an der Donau entlang nach Fridingen, wo wir nach der Eisenbahnbrücke links entlang der Bahnhofstraße Richtung Zentrum fahren. Bleiben wir auf der Bahnhofstraße, gelangen wir in die Ortsmitte. Unser Radweg geht vorher rechts ab auf den »Oberen Damm«. Von der Bahnhofstraße gelangen wir durch das Obere Tor in den alten Ortskern mit Fachwerkhäusern und dem Ifflinger Schloss, das nun als Heimatmuseum genutzt wird.
Der Radweg führt wieder aus Fridingen hinaus, an der Kläranlage geht es auf dem Steigweg leicht bergan, in einer Linkskurve fahren wir an Feldern entlang weiter, während die Donau den Bogen weiträumiger schwingt. An der Lourdesgrotte vorbei geht es leicht bergab zur Donau und zu den Versinkungsstellen. Bei Immendingen, Möhringen und Fridingen versickert das Wasser der Donau in Klüften, fließt unterirdisch weiter und speist schließlich die Aachquelle. Oberirdisch ist das hinter Fridingen daran zu sehen, dass an den Versinkungsstellen plötzlich deutlich weniger Wasser im Flussbett fließt. Ein Infoschild am Ufer gibt weitere Informationen zum Wassereinzugsgebiet der Donau.
Erneut liegt ein besonders schöner Abschnitt vor uns. Der Donaudurchbruch bietet spektakuläre Eindrücke, und das Tal wird nun so eng, dass keine Straße mehr hineinpasst, sodass wir bis Beuron autofrei dahinradeln können. Wir überqueren den Fluss und radeln auf der rechten Uferseite. Das Tal wird noch enger, die Felskanten rücken noch näher, von oben lugen Schlösser herab und geben dem ganzen Ensemble einen besonders wildromantischen Anstrich. Über die Vesperstube Ziegelhütte geht es leicht bergan, wir werden für die kurzen Anstrengungen mit schönen Blicken auf die Donauschleifen und das dahinterliegende Felsenpanorama belohnt. Es folgen der Scheuerlehof, eine Grillstelle und die ehemalige Bronnenmühle, dann führt die eindrucksvolle Tour weiter durch das Gelände der Ausflugsgaststätte Jägerhaus, mit Aussicht auf den Knopfmacherfelsen und Schloss Bronnen. Hier kreuzen etliche Wanderer unseren Weg.
Immer an der Donau entlang geht es bergauf an einer Kneippanlage und einem Hinweisschild zum Gedächtnistempel vorbei weiter nach Beuron, wo wir vom Radweg einen Abstecher hinunter in den Ort und zum Kloster machen. Oberhalb des Ortes und rechts von den Bahngleisen fahren wir dann wieder weiter. Wir radeln nach links, queren die Bahnlinie, überqueren kurz darauf die Donau, dann geht es bergauf und wir erreichen die Kapelle St. Maurus, rechts oben thront die Burg Wildenstein. Eine weitere Brücke bringt uns wenig später wieder zurück auf die rechte Uferseite. Schließlich geht es durch einen Wald und kurz kräftig bergauf, wer mag, kann hier nach rechts abbiegen und auf einem steilen Weg zur Burg Wildenstein radeln. Der Radweg biegt nach links ab, auf der linken Seite sehen wir hoch droben über dem Dorf Langenbrunn das Schloss Werenwag.
Hausen im Tal liegt vorne am linken Donauufer, wir fahren vorbei an Sportplatz, Grillstelle, Gaststätte, Minigolfanlage, Bootsanlegestelle und Kanuverleih. Ein Schild des nahegelegenen Kiosks lockt mit Kaffee und Donauwellen. Wir bleiben auf der rechten Uferseite, halten uns am Ende des Parkplatzes rechts und biegen dann am Wald nach links ab. Es folgt ein von Bäumen und Büschen flankierter Wegabschnitt entlang der Alten Hausener Wand, Tafeln informieren über die speziellen Gegebenheiten und die Fische der Donau. Auf der linken Seite sehen wir die 200 Meter hoch aufragenden Schaufelsen, dann rechts die Lenzenfelsen, dann müssen wir kurz absteigen, um den Parkplatz des Gasthofes Neumühle zu überqueren.
Weiter geht es danach im Wald, vorbei an der auf der linken Seite hoch droben liegenden Burgruine Falkenstein. Der Ort Thiergarten, am linken Donauufer gelegen, hieß früher »Weiler« und verdankt seinen Namen tatsächlich der Schaffung eines echten Tiergartens im 16. Jahrhundert durch Graf Wilhelm von Zimmern. Nachdem das Geschlecht der Herren von Zimmern ausgestorben war, übernahm das Haus Fürstenberg das Gebiet und ließ ein Schmelz- und Hammerwerk errichten, dessen zugehörige Arbeiterwohnhäuser zum Teil heute noch stehen. Nach dem Ort taucht in der Mitte einer 180-Grad-Kehre der Donau der Gutshof Käppeler mit einem Gasthof auf. Die benachbarte dreischiffige Basilika St. Georg gilt als die kleinste Basilika nördlich der Alpen und ist beliebt bei Brautpaaren. Auf einem Schotterweg fahren wir zu einer Brücke und überqueren die Donau. Nachdem wir vor einer Eisenbahnbrücke die Gleise unterquert haben, radeln wir zwischen Eisenbahnschienen und Donau nach Gutenstein.
Wir fahren durch den Ort, kreuzen wieder mal die Bahnlinie, verlassen Gutenstein, passieren einen Wanderparkplatz und radeln weiter im Tal, das hier nun wieder breiter verläuft. Nach einem kurzen steilen Anstieg geht es bergab, und wir überqueren die Donau und unterqueren im Anschluss die Eisenbahngleise. Vorbei am Weiler Dietfurt und der gleichnamigen Burgruine radeln wir auf einer ehemaligen Straße durch einen Steintunnel und dann weiter bis zum Bahnhof Inzigkofen. Dort überqueren wir die Donau und radeln hoch zum Schloss Inzigkofen mit der Klosterkirche St. Johannes Baptist. An der Kirche biegen wir nach links ab und radeln wieder ins Donautal hinunter Richtung Laiz. Immer rechts von der renaturierten Donau geht es am Schaukelweg, einer Ein- und Ausstiegsstelle für Kanus, am Freibad und am Campingplatz vorbei schließlich nach Sigmaringen ins Zentrum.
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