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Mai 2021

Rezept der Woche: Eier in Tomatensauce mit Notenpapierbrot

aus »Isola Sarda« von Letita Clark

Überall auf der Welt findet man unterschiedliche Variationen eines Gerichts aus Tomaten und Eiern. Da gibt es die viel geliebte Shakshuka und die italienischen »Eier im Fegefeuer« – und natürlich das sardische pane frattau (gebrochenes Brot auf Sardisch). Zu diesem Gericht gibt es auch eine nette Geschichte: Einst bewahrten die Hirten ihre Scheiben pane carasau in ihren Satteltaschen auf, während sie von zu Hause fort waren, um die Schafe zu hüten. Nachdem sie die größeren Platten gegessen hatten, wurden die gebrochenen Stücke, die noch unten in den Satteltaschen waren, in Brühe eingeweicht, zusammen mit Tomatensauce und Käse geschichtet und mit einem Ei darauf gekocht. Ein Gericht, geboren aus Notwendigkeit und Sparsamkeit.

Traditionell wird die Tomatensauce zwischen übrig gebliebene Stücke pane carasau geschichtet. Das Brot wird dabei vorher in Brühe eingeweicht. Das Ganze wird gebacken und zum Schluss mit einem pochierten Ei und etwas geriebenem Pecorino garniert.

Ich habe das Gericht etwas aufgepeppt und die traditionelle Zubereitung ein wenig abgeändert, damit auch diejenigen, die nicht ständig Brühe vorrätig haben, es nachkochen können. Zudem habe ich es etwas vereinfacht und alles in einer Form zubereitet. Sie müssen also das Ei nicht separat pochieren.

Heraus kommt ein exzellenter Brunch oder ein gutes Mittagsgericht. Fast wie eine falsche Lasagne, nur viel schneller zubereitet, vegetarisch und genauso gut.

Sie werden überrascht sein, wie viel Flüssigkeit das pane carasau aufsaugt – es erhält eine fast nudelartige Konsistenz. Es ist zwar nicht traditionell, aber ich streue gern noch einige Prisen Chiliflocken darüber.

 

Zutaten

Für die Tomatensauce (am besten auf Vorrat vorkochen)

  • 2 EL Olivenöl zum Anbraten

  • 1 kleine weiße Zwiebel, geschält und halbiert
  • 800 g Antonella-Tomaten, durch eine Flotte Lotte gedreht
  • 3 EL Olivenöl in bester Qualität
  • Meersalz 

Für die Eier

  • 800 ml heiße Brühe
  • 8 Platten pane carasau
  • 150 g Pecorino, gerieben
  • 1 Handvoll Basilikumblätter, zerkleinert
  • Meersalz
  • 4 Bio-Eier
  • 1 Prise Chiliflocken (nach Belieben)
  • grüner Salat als Beilage

 

Zubereitung

Backofen auf 200 °C vorheizen.

Für die Tomatensauce

Die erste Portion Olivenöl leicht erhitzen und die Zwiebelhälften unter Rühren darin einige Minuten anbraten, bis sie schön brutzeln. Dann die Tomaten hinzufügen und bei geringer Hitze 1 Stunde oder etwas länger garen, bis die Zwiebelhälften vollständig weich sind und auseinanderfallen. Entweder die Zwiebel entfernen oder mit einem Stabmixer pürieren. Ich bevorzuge Letzteres, denn ich werfe sie ungern weg. 
Die Sauce umrühren und das gute Olivenöl und 1 Prise Salz einrühren. Die Würze kontrollieren und, falls nötig, noch etwas nachsalzen. 

 

Für die Eier

Die Sauce und die Brühe in zwei Töpfen einzeln aufwärmen. Eine schöne Auflaufform mit hohem Rand auswählen (ich nehme am liebsten eine runde Terrakottaform). Den Boden mit dem pane carasau auslegen. Großzügig eine Kelle mit warmer Brühe darübergeben und das Brot einweichen lassen. Dann etwas Tomatensauce darauf verteilen und mit 1 Handvoll Käse bestreuen. Einige zerkleinerte Basilikumblätter hinzufügen und mit Meersalz würzen.

Diesen Vorgang wiederholen und das eingeweichte Brot, die Sauce und den Käse wie bei einer Lasagne schichten. Mit dem restlichen Käse und dem Basilikum enden.

Ich mache meist 4–6 Schichten. Falls danach noch etwas Brühe übrig sein sollte, diese rund um den Rand träufeln, damit auch alles schön von Flüssigkeit bedeckt ist.

Zum Schluss kleine Mulden in den Auflauf drücken und die Eier darin aufschlagen. Mit dem restlichen Käse und dem Basilikum bestreuen, mit 1 Prise Salz und 1 kleinen Prise Chiliflocken würzen und die Auflaufform für 20–30 Minuten in den vorgeheizten Backofen stellen. Dann sollte das Eiweiß gestockt sein. Dazu einen grünen Salat servieren.


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