15. Oktober 2020
Zum Tod unseres Übersetzers Frank Günther
Mit tiefer Bestürzung haben wir erfahren, dass unser Shakespeare-Übersetzer Frank Günther seiner langen, schweren Erkrankung erlegen ist.
Frank Günther konnte insgesamt 38 von 39 Bänden der bei ars vivendi erschienen Shakespeare-Gesamtedition im Alleingang ins Deutsche übertragen. Für seine gefeierte Arbeit wurde er u. a. mit dem Christoph-Martin-Wieland-Preis, dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet.
Bis zuletzt und selbst unter Schmerzen arbeitete Frank Günther an Shakespeares Sonetten. Ein tiefer Schlag traf ihn auch durch den Tod seiner Frau, der Bühnenbildnerin und Malerin Hille Warndorf, die wenige Monate vor ihm verstorben ist.
In seiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit dem Giganten William Shakespeare ist Frank Günther selbst zum Giganten geworden. Was neben seinem Werk bleibt, sind die Erinnerungen an einen klugen, gewitzten, charismatischen und hochgelehrten Freund, der für uns immer so viel mehr sein wird als das, was wir heute in Worte fassen können. Er fehlt uns schon jetzt.
Norbert Treuheit
ars vivendi verlag
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